Bad Oldesloe – „Wenige Tage nachdem in der IGLU-Studie berichtet wird, dass rund 25 % aller Viertklässler in Deutschland nicht einmal mehr die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik erreichen, veröffentlicht die Landesregierung ein massives Kürzungspaket im Bildungsbereich – schlimmer geht immer bei der schwarz-grünen Landesregierung!“, so fasst Durmis Özen, der Kreisvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der SPD Stormarn, die Empörung der Bildungspolitiker*innen über die geplanten Kürzungspläne der Landesregierung zusammen.
Um „ganz plötzlich nach der Kommunalwahl“ aufgetretene Haushaltslöcher zu stopfen, sollen Ausgaben besonders im Bildungsbereich zusammenstrichen werden. So sollen Mittel für die Betreuung der Kinder in den Grundschulen von 1.650.000 € auf 1.000.000 € ebenso gekürzt werden, wie Ausgaben für die Ganztagsschulangebote. Weiter wurde von der Finanzministerin und der Bildungsministerin der Rotstift angesetzt bei Fortbildungen, beim Jugendaufbauwerk, bei Lehr-, Lern- und Unterrichtsmitteln und bei der Ausbildung der Referendare.
Auch die Mittel für Klassenfahrten stehen auf der Streichliste. „Jede*r, der sich mit Schule befasst, weiß, wie wichtig für den sozialen Zusammenhalt und für ein gutes Lernklima in einer Klasse diese Klassenfahrten sind. Hier sind die Mittel seit Jahren zu knapp und nun sollen sie auch noch reduziert werden!“, kritisiert der stellvertretende Vorsitzende der AfB-Stormarn, Heiko Winckel-Rienhoff, die Pläne.
Hart soll es auch die Berufsschülerinnen und Berufsschüler treffen; hier werden die Zuschüsse für die Unterbringung von Auszubildenden von 500.000 € auf 100.000 € zusammengestrichen. Besonders skandalös finden die sozialdemokratischen Bildungsexperten, dass auch Mittel für den DaZ- Unterricht an den Berufsschulen, also für den Deutschunterricht für zugewanderte junge Menschen, gekürzt werden sollen. „Überall wird der Fachkräftemangel beklagt und hier wird beim Nachwuchs gekürzt!“, bemängelt Pia Dietz, die stellvertretende Vorsitzende der AfB-Stormarn, die nun auch zur neuen Kreistagsfraktion der SPD-Stormarn gehört. „Die Kosten für die Weiterentwicklung der Berufsschulen zu Regionalen Bildungszentren werden sogar auf Null gefahren. Das könnte Stormarn besonders treffen, weil sich hier gerade der Kreis und die Berufsschulen auf den Weg zu Regionalen Bildungszentren gemacht haben.“
Und von Mitwirkung der Eltern hält Bildungsministerin Prien wohl auch nicht viel: die Mittel für die Arbeit der Landeselternbeirate sinken von 8.300 € auf ganze 2.300 €!
Text: Heiko Winckel-Rienhoff