
Friede ist nicht nur die Abwesenheit von bewaffneten Auseinandersetzungen. Ein menschenwĂŒrdiges Leben wird auch durch wirtschaftliche Not, Hunger, durch Intoleranz und die Angst ums Ăberleben gefĂ€hrdet. In Zeiten sozialer KĂ€lte ist der innere Friede bedroht und damit das Leben in Demokratie und Selbstbestimmung.
Die anhaltende Gewalt im Irak, die Kriegsfolgen in Afghanistan, die tĂ€gliche Gewalt im Nahen Osten, Hunger und Elend in den EntwicklungslĂ€ndern und die zunehmende soziale KĂ€lte in den Industrienationen lassen die politischen Ziele Olof Palmes aktuell wie eh und je erscheinen. Erschreckend sind die groĂe Intoleranz und Gewalt-bereitschaft, die sich dort zeigen, wo westliche und islamische Anschauungen aufeinanderprallen.
Zum Gedenken an den groĂen Schweden verleiht die SPD Stormarn seit 1987 den Olof-Palme-Friedenspreis (OPF), einen Preis, der sich an Vereine, VerbĂ€nde oder einzelne Personen aus Stormarn richtet, die sich besonders im Sinne Olof Palmes fĂŒr ein friedliches Miteinander und ein menschenwĂŒrdiges Dasein fĂŒr alle Menschen engagieren.
Mit dem Olof-Palme-Friedenspreis möchte die Stormarner SPD Menschen aus Stormarn auszeichnen, die den (zunehmenden) MissstĂ€nden im Inneren wie im ĂuĂeren ihr aktives Engagement entgegensetzen. In den vergangenen Jahren wurden bereits ĂŒber 120 Gruppen und Personen benannt, deren ehrenamtliche TĂ€tigkeit sonst kaum öffentlich ErwĂ€hnung findet oder einer breiteren Ăffentlichkeit bekannt wird. Der Preis ist eine Anerkennung und Ehrung und soll damit zur Nachahmung und zum Weitermachen anregen.
Initiiert wurde der Friedenspreis nach der Ermordung Olof Palmes am 28. Februar 1986 vom damaligen Kreisvorsitzenden Franz Thönnes zum Gedenken an den schwedischen MinisterprĂ€sidenten und sein Lebens- und Friedenswerk: seinem BemĂŒhen, den Menschen ein Leben in demokratischer Freiheit zu verschaffen, seinem Kampf gegen Unrecht, UnterdrĂŒckung und Rassismus, seinem Eintreten fĂŒr Frieden und Sicherheit durch Zusammenarbeit und Partnerschaft, fĂŒr AbrĂŒstung und gegen Atomwaffen sowie fĂŒr die Verbesserung der Situation in der Dritten Welt.
Der Olof-Palme-Friedenspreis ist nicht zuletzt denen zu verdanken, die in jedem Jahr das Preisgeld stiften: den SPD-Bundestags- und Landtagsabgeordneten in Stormarn, dem Kreisverband und zu einem substantiellen Teil der Walter-Jacobsen-Stiftung aus Hamburg.
Die Walter-Jacobsen-Gesellschaft wurde 1987 gegrĂŒndet, um das VermĂ€chtnis Walter Jacobsens dauerhaft zu erinnern und um sein Lebenswerk fortzufĂŒhren. Die Bedeutung von Walter Jacobsen liegt in seinem Engagement fĂŒr VölkerverstĂ€ndigung – voll und ganz im Sinne Olof Palmes. Der Psychologe wirkte bis kurz vor seinem Tode (er verstarb 1986 im 91. Lebensjahr) trotz fortschreitender Erblindung fĂŒr die Ausbreitung und Vertiefung politischer Bildung und die VerstĂ€ndigung mit anderen Völkern. Die Stiftung ist eine anerkannt gemeinnĂŒtzige wissenschaftliche Vereinigung. Ihr Zweck ist die Förderung von Forschung, Lehre und Kommunikation in den Bereichen der Politischen Psychologie und der politischen Bildung. Sie orientiert sich an dem Ziel, die politische Urteilskraft und HandlungsfĂ€higkeit wie auch das gesellschaftliche Verantwortungsbewusstsein zu fördern. Dabei will sie keine Wissenschaft „im Elfenbeinturm“ sein, sondern steht in engem Austausch zwischen Studierenden, Forschern und Praktikern.
Politische Psychologie befasst sich mit den Ursachen von Auseinandersetzungen, mit der Frage, wie Macht funktioniert und warum Menschen dabei mitmachen; sie erforscht. Wahlverhalten und beschÀftigt sich mit der politischen Sozialisation der Menschen.
Die UnterstĂŒtzung des Olof-Palme-Friedenspreises resultiert aus den Inhalten, aus der ĂŒbereinstimmung der Ziele Olof Palmes und Walter Jacobsens sowie der gemeinsamen demokratischen, aufgeklĂ€rten Tradition. Dies ist ausdrĂŒcklich keine SPD-Förderung.
Gesellschaft ist ein Lernort fĂŒr SolidaritĂ€t. Deshalb unterstĂŒtzt die Walter-Jacobsen-Gesellschaft den Olof-Palme-Friedenspreis als eine Auszeichnung von ehrenamtlich TĂ€tigen die in regional begrenztem, ĂŒberschaubarem Rahmen Vorbildfunktion haben.
Ein siebenköpfiges Kuratorium, dessen Vorsitz von 1986 bis 1994 Egon Bahr innehatte, wĂ€hlt aus den eingegangenen VorschlĂ€gen die PreistrĂ€ger aus. Seine Entscheidung ist es auch, den Preis zu teilen oder auf einen PreistrĂ€ger zu konzentrieren. Daher bleibt auch die Laudatio der eingereichten VorschlĂ€ge und die Preisverleihung selbst einem Mitglied des Kuratoriums vorbehalten. Nach dem Vorsitz durch den ehemaligen VizeprĂ€sidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtages Alfred Schulz, leitet das Kuratorium Birgit Kassovic, GrĂŒndungs- und Vorstandsmitglied der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V., Hamburg. Die weiteren Mitglieder sind Gisela Böhrk, ehemalige Frauen- und Kultusministerin des Landes Schleswig-Holstein, der Bargteheider Pastor im Ruhestand Cord Denker, Propst Matthias Bohl, Stormarns Landrat Dr. Henning Görtz (CDU), Pastorin Margit Baumgarten und Martin Habersaat, MdL.
Benannt werden die Mitglieder des Kuratoriums vom Stormarner Kreisvorstand. In seiner Verantwortung liegt auch die Organisation der Preisverleihung, die jedes Jahr am 28. Februar, dem Todestag von Olof Palme, stattfindet. Diese Veranstaltung genieĂt inzwischen eine hohe weitreichende Akzeptanz, nicht nur innerhalb der Partei.
Stand: 07.02.2019
Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Olof_Palme