
Am 24. April trifft sich die SPD Schleswig-Holstein zu einem virtuellen Landesparteitag. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Wahl des Landesvorstands 2021-2023. Die Vorsitzende Serpil Midyatli (45, Gettorf) tritt ebenso wieder an wie ihre Stellvertretungen Sönke Rix (45, Bundestagsabgeordneter aus Eckernförde) und Sophia Schiebe (31, SPD-Kreisvorsitzende aus Lübeck) und der Schatzmeister Stefan Bolln (50) aus Barmstedt. Serpil Midyatli löste 2019 Ralf Stegner als Landesvorsitzenden ab und konnte inzwischen auch auf Bundesebene Impulse setzen. Die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende profilierte sich mit Vorschlägen zur Zukunft der Arbeit und für eine moderne Familienpolitik, sie rief die SPD-Denkfabrik aus den Zeiten von Björn Engholm wieder ins Leben und entwickelt mit deren Unterstützung ein Zukunftsprogramm für Schleswig-Holstein. Für die sieben Beisitzer:innen liegen zehn Kandidaturen vor. Um einen Platz im Landesvorstand bewerben sich erstmals auch die Europaabgeordnete Delara Burkhardt und der Landtagsabgeordnete Martin Habersaat. Die Abstimmung erfolgt per Urnenwahl am 25. April. SPD-Mitglieder aus Stormarn und dem Kreis Herzogtum Lauenburg können nach Lübeck oder Norderstedt fahren, um ihre Stimme abzugeben.
Delara Burkhardt ist seit knapp zwei Jahren Europaabgeordnete für Schleswig-Holstein. Sie ist im EU-Parlament Mitglied im Umwelt- und Innenausschuss und der Delegation für die Beziehungen zu Bosnien und Herzegowina und dem Kosovo. Die 28jährige Sozialökonomin war lange Mitglied im Kreisvorstand der SPD Stormarn, wuchs in Siek auf und lebt inzwischen in Kiel. „Wir müssen zeigen, dass wir eine europäische Klimaregion sind und viel zum Erreichen der Klimaziele beitragen können. Dafür braucht es eine starke Vision für Schleswig-Holstein. Die aktuelle Landesregierung hat keine!“, gibt sie sich kämpferisch.
Martin Habersaat war von 2004 bis 2012 Vorsitzender der SPD-Stormarn. Seitdem hat der stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion kein Parteiamt mehr inne und sagt: „In Zeiten, in denen die SPD in Umfragen nicht da steht, wo sie meiner Ansicht nach hingehört, möchte ich künftig auch in der Partei wieder mehr Verantwortung übernehmen und mit anpacken.“ Vor allem zwei Themen hat er sich vorgenommen: Die Zusammenarbeit mit Hamburg und die Frage, wie die Schule der Zukunft aussieht und wie diese Schule überall in Schleswig-Holstein realisiert werden kann. Der 44jährige lebt mit seiner Frau und den beiden Söhnen in Reinbek. Bis zu seinem Einzug in den Landtag war er Lehrer, 2016 war er Gründungsvorsitzender des Ausschusses für die Zusammenarbeit der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg.
Weitere Bewerber:innen sind Gerlinde Böttcher-Naudiet (59, Horst), Thede Boysen (57, Flensburg), Aylin Cerrah (23, Selent), Dr. Kai Dolgner (51, Landtagsabgeordneter aus Osterrönfeld), Kirsten Eickhoff-Weber (60, Landtagsabgeordnete aus Neumünster), Enrico Kreft (43, Lübeck), Tarek Saad (27, Altenholz) und Christina Schubert (30, Kiel).