Am 20.03.2024 wurde der Antrag der SPD-Fraktion auf ein 19€ statt 29€ Schülerticket für den Kreis Stormarn im Hauptausschuss von den anderen Parteien mehrheitlich abgelehnt. Neben den drei Stimmen der SPD für ihren Antrag gab es acht Gegenstimmen und eine Enthaltung.
„Mit dem zukünftigen Wegfall der Entfernungsgrenzen bekommen in Zukunft mehr Schüler*innen ein Deutschlandticket kostenlos. Das ist ein gutes Zeichen. Leider gibt es dennoch viele Schüler*innen, die keinen Anspruch auf kostenlose Schülerbeförderung haben. Mit unserem Antrag, das Deutschlandticket in Zukunft immerhin für 19€ erwerben zu können wollten wir dieser Ungleichheit entgegenwirken. Leider haben die anderen Parteien aus dem Kreistag dieses abgelehnt.“, zeigt sich Pia Dietz, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Stormarn enttäuscht. Sie führt weiter aus: „Besonders für viele Schüler*innen aus dem Süden des Kreises, die in Hamburg zur Schule gehen, ist dies eine große Enttäuschung. Denn für Schüler*innen aus Hamburg ist das Ticket bereits für 19€ zu erwerben.“
„Gerade erst wurde deutlich, dass wir im Jahr 2023 einen Jahresüberschuss von ca. 26 Millionen Euro im Haushalt des Kreises haben. Auch wenn alle Schüler*innen dieses Ticket kaufen würden, hätte der Kreis die zusätzlichen Kosten in Höhe von ca. 1,1 Millionen Euro im Jahr durchaus stemmen können. Außerdem ist davon auszugehen, dass nicht alle Schüler*innen von diesem Angebot Gebrauch machen würden, weswegen die voraussichtlichen Kosten deutlich geringer ausfallen würden. Um die Mobilitätswende voranzubringen und in diesem Falle vor allem junge Menschen mobil zu machen, müssen wir Geld in die Hand nehmen und dürfen uns vor der Verantwortung nicht drücken. Umso wichtiger wäre eine Zustimmung für unseren Antrag gewesen.“, ergänzt Torben Hermann, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Stormarn. Zu den beschlossenen Punkten aus der Verwaltungsvorlage zur Schülerbeförderung äußert sich Hermann aber positiv: „Es ist gut, dass die Entfernungsgrenzen abgeschafft werden sollen, so gibt es keine unsichtbaren Grenzen mehr, die dem einen Nachbarskind die kostenlose Schülerbeförderung ermöglichen und dem anderen nicht, obwohl sie die gleiche Bushaltestelle nutzen. Dies hängt in Zukunft alleine davon ab, ob ich am Schulort wohne oder nicht. Außerdem wird durch den Verzicht der sogenannten „1/3-Erstattung der Schülerbeförderungskosten durch die Schulträger“ das Verwaltungsaufkommen erleichtert. Die Einführung des 29€ Bildungstickets kann jetzt nur ein erster Schritt sein und wir hoffen, dass die anderen Parteien ihre Position überdenken, um den Schritt zur Mobilitätswende in Zukunft gemeinsam mit uns zu gehen.“