
Der Netzbetreiber TenneT plant eine neue 380-Kilovolt-Stromtrasse, die eine alte 220-Kilovolt-Leitung ersetzen soll. Die sogenannte „Ostküstenleitung“ soll an der Ostküste produzierten Strom über Lübeck durch Teile des Kreises Segeberg bis nach Henstedt-Ulzburg transportieren – und dann weiter in Richtung Süden. Das sei ein wichtiger Beitrag für günstigeren Strom, betont der Segeberger Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt. Der Bau müsse nun bürgerfreundlich und zügig auf den Weg gebracht werden.
„Die künftige Ostküstenleitung wird dazu beitragen, dass diejenigen, die einen großen Beitrag für den Ausbau der Erneuerbaren leisten, endlich auch bei den Netzentgelten entlastet werden – nämlich die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner. Das neue Stromnetz wird effizienter und günstiger: Die Netzentgelte werden sinken und damit die Stromrechnung der Bürgerinnen und Bürger“, erwartet der stellvertretende energiepolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. „Das ist gerade angesichts steigender Energiepreise eine gute Nachricht.“
Zum Hintergrund: Alte Stromnetze sind oft nicht in der Lage, so viel Energie aus erneuerbaren Quellen aufzunehmen, wie produziert wird. Das hat zur Folge, dass energieerzeugende Anlagen – etwa Windkraftanlagen – abgeschaltet und Entschädigungen an ihre Betreiber gezahlt werden müssen. Diese sogenannten „Abregelungskosten“ beliefen sich laut Bundesnetzagentur allein im Jahr 2020 in Schleswig-Holstein auf ca. 332 Millionen Euro. Pro Kopf sind das rund 115 Euro pro Jahr, welche die Verbraucherinnen und Verbraucher über ihre Stromrechnung tragen. Diese Kosten werden künftig voraussichtlich deutlich sinken. Derzeit steht Schleswig-Holstein deutschlandweit auf Platz eins bei der Höhe der Netzentgelte.
„Der Henstedt-Ulzburger Initiative gegen die 380 kV-Trasse gebührt aller höchster Respekt, hat sie doch dafür gesorgt, dass jetzt die bürgerfreundliche Dükerbohrung zum Einsatz kommt. Ich hoffe, dass der Bau nun aber schnellstmöglich beginnen kann, denn gerade jetzt ist es wichtig, dass wir zügig alle Maßnahmen ergreifen, die die Stromkosten senken“, wünscht sich der Bundestagsabgeordnete.