Die Idee, die eiszeitlichen Funde im Ahrensburger Tunneltal der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde schon vor zwei Jahren von der Stormarner Presse begeistert aufgegriffen. Ideen, am Rande des Tunneltals einen „Erlebnispark“ zu bauen oder ein Info-Zentrum beim Gut Stellmoor wurden ebenso diskutiert wie ein Museum im Speicher beim Ahrensburger Marstall oder einen Erlebnisgarten „Eiszeit“.
Das Ahrensburger Tunneltal steht unter besonderem Schutz der EU. Hier sind noch heute zahllose Artefakte der Rentierjägerkultur der letzten Steinzeit vor rund 10.000 Jahren zu finden. Eine museale Aufarbeitung der Funde fehlt indes und die vorhandenen Beschilderungen und Wanderwege müssen dringen saniert werden.
Zu berücksichtigen ist auch der geplante Anschluss Ahrensburgs an die S4. Diskutiert werden ein zweites Bahngleis durch das Tunneltal sowie der Bau einer Brücke, die die Schranke am Bahnübergang beim „Braunen Hirsch“ ersetzen soll.
Archäologen und Kenner des Gebietes warnen: Ein Brückenbauwerk und der Bau einer weiteren Schiene stellen einen massiven Eingriff in ein Gebiet dar, das von hoher kulturgeschichtlicher Bedeutung und gleichzeitig auch ein Naturschutzgebiet ist.
In Gesprächen zwischen der Kulturabteilung des Kreises, dem für die Grabung zuständigen Archäologen und Kreistagskollegen schien Einigkeit über die Forderung nach einer Machbarkeitsstudie zu bestehen. Sie soll untersuchen, wie Austellungskonzeptionen zur Rentierjägerkultur sich in das durch den Bau der S4 veränderte Naturschutzgebiet des Ahrensburger Tunneltals einbinden lassen.
Ende 2017 bekam eine Bietergemeinschaft den Auftrag, die Umsetzung digitaler Erlebnisräume zu entwickeln. Zwei Treffen mit den Fachleuten hat es bereits gegeben, die weiteren Schritte sollen nach der Kommunalwahl beschlossen werden. Im September soll es ein gemeinsames Gespräch mit den Ahrensburgern geben. Nun bleibt die Hoffnung, dass auch Neue in Stadt und Kreis Interesse daran haben, den heutigen Menschen die einmalige eiszeitliche Kultur nahe zu bringen.
Es schrieb: Sigrid Kuhlwein. Sie ist SPD-Kreistagsabgeordnete und -kandidatin für Ammersbek sowie Vorsitzende des Schul-, Kultur- und Sportausschusses.