Direkt von der Sitzung des Parteivorstandes in Berlin kam die Landesvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein und Beisitzerin im SPD-Vorstand Serpil Midyatli nach Ahrensburg ins Peter-Rantzau-Haus. Die Stormarner SPD hatte zur Mitgliederkonferenz geladen, um über die aktuelle Lage der Partei zu diskutieren.
Midyatli stellte das Verfahren zur Findung einer neuen Parteiführung vor: „Von Anfang Juli bis zum 1. September können sich Interessierte für den Parteivorsitz bewerben. Entweder als quotiertes Duo oder als Einzelperson. Die Bewerbenden können sich im weiteren Verlauf in Regionalkonferenzen vorstellen. Anschließend stimmen alle SPD-Mitglieder über ihren Favoriten ab und geben dem Bundesparteitag eine Beschlussempfehlung mit, der Ende des Jahres den neuen Vorsitz formell wählen wird.“
Das vom Parteivorstand vorgeschlagene Verfahren, dem eine umfangreiche Mitgliederbefragung vorausging, stieß auf viel Zustimmung bei den anwesenden Genossinnen und Genossen. SPD-Kreisvorsitzender Tobias von Pein: „Mit dem nun eingeschlagenen Weg ist Schluss mit ausgeklüngelten Personalvorschlägen aus dem Hinterzimmer. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Der nun angestoßene Prozess wird spannend und transparent ablaufen und ermöglicht eine breite Beteiligung der gesamten Partei. Nur mit Personal ist es jedoch nicht getan. Es braucht darüber hinaus weitreichende inhaltliche und strukturelle Veränderungen in der SPD.“
So sahen das auch die Anwesenden und diskutierten so hitzig wie bei den Außentemperaturen über den Verbleib in der GroKo oder weitere Bündnispartner. Serpil Midyatli kommentiert: „Der Verbleib in der GroKo kann entscheidend für das weitere Schicksal der Sozialdemokratie sein. Die Partei muss da ehrlich mit sich selbst zur Halbzeitbilanz im Herbst sein und dann gegebenenfalls auch sagen – jetzt reicht‘s, mit der Union ist einfach nicht mehr zu machen. Die nächsten Monate werden auf jeden Fall spannend!“
SPD Stormarn begrüßt Doppelspitze und Mitgliederbefragung