In Stormarn ist die Arbeitslosigkeit so gering wie nirgendwo sonst in Schleswig-Holstein. Gleichwohl gibt es eine große Zahl von Familien, die mit dem Einkommen, das sie für ihre Arbeit erhalten, nicht auskommen. Jedes Jahr führt uns der Kinderschutzbund vor Augen, dass eine große Zahl von Kindern in Stormarn als arm angesehen werden muss. Schulgeldfreiheit? Nur Theorie, tatsächlich müssen die Eltern erheblich bei Schulmaterial und Schulbüchern zuzahlen. Kinderarmut ist Elternarmut. Trotz Arbeitseinkommen müssen Familien zusätzliche Hilfen für den Lebensunterhalt aus dem Jobcenter beziehen (sogenanntes „Aufstocken“)! Ursache dafür ist, dass es auch in Stormarn viele prekäre Arbeitsverhältnisse gibt: Minijobs, Niedriglöhne, unfreiwillige Teilzeitarbeit.
Etliche Familien in Stormarn leben von Arbeitslosengeld II, dem sogenannten „Hartz-IV“, manche Betroffene finden den Weg zurück ins Arbeitsleben gar nicht mehr. Das Jobcenter macht gute Arbeit und soll – wie bisher – mit Unterstützung des Kreises auch unübliche Wege beschreiten, um Menschen aus der Arbeitslosigkeit zu holen und Jugendliche nicht in eine Hartz-IV Karriere zu entlassen. Wir werden das Jobcenter unterstützen, damit gerade Jugendliche aus „Hartz-IV-Familien“ einen anderen Weg gehen können und nicht als junge Erwachsene bei der Schuldnerberatungsstelle landen. Wir wollen eine frühzeitige Aufklärung über die Kosten des Lebens in der Schule oder/und an allen anderen Orten auch in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring anbieten.
Gleichfalls wollen wir, dass die Schuldnerberatung Aufklärung auch für Senioren anbietet, die mit Eintritt in den Ruhestand plötzlich mit der Hälfte oder weniger des bisherigen Einkommens konfrontiert sind.