Der neue Stormarner Kreistag wird sich am 22.Juni konstituieren und es wird sich Einiges Àndern. Die SPD hat die Kreiswahl verloren und es werden neue Fraktionen und Einzelabgeordnete in den Kreistag einziehen. Der Kreistag wird bunter.
Es mag tröstlich sein, wenn einem gesagt wird, dass bei Kreiswahlen traditionell die politische Grosswetterlage eine gröĂere Rolle spielt als konkrete Themen des Kreistags. Trotzdem mĂŒssen wir uns fragen, was wir anders und besser machen können. Das wird im neuen Kreistag nicht einfacher werden.
Nun ist ein Kreistag als Selbstverwaltungsorgan kein Parlament, es gibt keine Regierung und keine Koalitionen. Wer eine Entscheidung des Kreistags herbeifĂŒhren will, ob Verwaltung oder eine einzelne Fraktion, muss sich dazu in jedem Einzelfall um eine Mehrheit bemĂŒhen. Das kann bei einer gröĂeren Zahl politischer Gruppierungen schwieriger werden, aber auch zu mehr Vielfalt in den Diskussionen fĂŒhren. Wichtig wird sein, wie zukĂŒnftig die im Stormarner Kreistag bislang sachorientierte Arbeit ablĂ€uft und ob es weiterhin gelingt, die im Interesse der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger zu findenden Lösungen vor politische SchaukĂ€mpfe zu stellen. Die letzten 20 Jahre hat der Kreis Stomarn nicht zuletzt aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politik im Kreistag groĂe Erfolge erzielt, viele Probleme gelöst und Projekte umgesetzt. Die Verbesserung der Lebensbedingungen in vielen Bereichen konnte gelingen, weil alle Fraktionen im Kreistag dieses Ziel vor parteipolitisches KalkĂŒl und populistische Selbstdarstellung gestellt hatten. Es ist zu hoffen, dass dies auch im neuen Kreistag gelingen wird.
Die SPD-Fraktion wird jedenfalls das ihrige hierzu beitragen, aber auch darĂŒber wachen, dass der Kreistag nicht fĂŒr sachfremde und populistische Aktionen missbraucht wird.
Reinhard Mendel
Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion