SPD lud zum Grillen vor die Rhabarberkate in Willinghusen:
Auch in Zeiten der Krise mĂŒsse es den politisch Verantwortlichen in Gemeinde, Kreis, Land und Bund darum gehen, Zuversicht zu verbreiten und ein besseres Morgen vorzubereiten. Davon zeigte sich Hermann Hanser ĂŒberzeugt, als er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der SPD-Fraktion BarsbĂŒttel die GĂ€ste zum Grillabend vor der Rhabarberkate in Willinghusen begrĂŒĂte. Nachdem als besonderer Gast im letzten Jahr Ralf Stegner dabei gewesen war, kam in diesem Jahr die SPD-Landesvorsitzende und stellvertretende Bundesvorsitzende Serpil Midyatli nach Willinghusen. Auch dabei war der örtliche Landtagsabgeordnete Martin Habersaat. Beide  berichteten ĂŒber aktuelle Entwicklungen bei der scheiternden Kita-Reform der Landesregierung und von den Anstrengungen in Bund und Land zur BewĂ€ltigung der Corona-Krise.
Die Ziele der Kita-Reform waren mal die Steigerung der QualitĂ€t, die Entlastung der Kommunen und geringere BeitrĂ€ge fĂŒr die Eltern. Heute stellt sich heraus, dass man vor Ort schon froh sein kann, wenn ĂŒberhaupt zwei von drei Zielen erreicht werden. Martin Habersaat, Landtagsabgeordneter aus Reinbek: âDie Geschwisterregelung ist zumindest in Stormarn weniger elternfreundlich als vor der Reform, die 100-Euro-Krippengeld der VorgĂ€ngeregierung zur UnterstĂŒtzung der Eltern wurden gestrichen, viele Kommunen zahlen drauf -Wentorf rechnet mit 2,1 Millionen Euro Zusatzkosten im Jahr- und bei der QualitĂ€t reden wir plötzlich nur noch ĂŒber QualitĂ€tsuntergrenzen statt ĂŒber Schritte nach vorne.â Ganz zu schweigen von der Suche nach den benötigten FachkrĂ€ften. Serpil Midyatli hatte zu deren Ausbildung im Landtag ein umfangreiches Konzept vorgelegt, das die Regierungsmehrheit seit Monaten im Bildungsausschuss versauern lĂ€sst.
âDeutschland ist vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Aber wir mĂŒssen aufpassen, dass wir gerade jetzt alle mitnehmen und auch auf die achten, fĂŒr die NormalitĂ€t noch lange nicht erreicht istâ, meinte Serpil Midyatli mit Blick auf viele Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Dieser Tage verhandeln die Sozialdemokraten mit der Landesregierung ĂŒber ein milliardenschweres Kreditprogramm fĂŒr Schleswig-Holstein. âWeil die in der Verfassung verankerte Schuldenbremse gerissen wird, braucht im Landtag es eine 2/3-Mehrheit und damit auch unsere Stimmen.â Die SPD wolle deshalb darauf achten, dass die Jamaika-Koalition nicht einfach ihren Koalitionsvertrag mit geliehenem Geld finanziert, sondern Scherpunkte in der Bildung und eben bei bisher vergessenen Bereichen setzen. Aber, und da war Serpil Midyatli sich mit Hermann Hanser einig: âGerade in Krisen lĂ€sst sich auch vieles zum Besseren bewegen. Und es waren immer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die an Reformen fĂŒr ein besseres Morgen geglaubt haben!â