Ein Kommentar von Gerd Prüfer:
Die Versorgung der Bevölkerung im Bereich der Gesundheit ist uns ganz wichtig und dazu gehört auch unser Rettungswesen! In Schleswig-Holstein gibt es gemäß Rettungsdienstgesetz die Verpflichtung, dass ein Rettungswagen bei einem Notfalleinsatz innerhalb von 12 Minuten am Zielort sein muss. Damit wir die Qualität überprüfen können, gibt es mehrere Kriterien, die uns im Sozialausschuss wichtig sind:
- Die Hilfsfrist
- Den Ausbildungsstand der Mitarbeiter
- Die Qualität der Wachen
- Die Arbeitsstunden der Mitarbeiter (Zufriedenheit) und die Anzahl der Mitarbeiter
- Die Anzahl der Ausbildungsplätze
Die Hilfsfrist bedeutet, dass festgehalten wird, wie oft der Rettungswagen innerhalb der 12 Minuten sein Ziel erreicht hat. Nach geltenden Grundsätzen sollte in mehr als 90% der Fälle, die 12 Minuten eingehalten werden. Leider gibt es mehrere Gründe, warum wir es nicht einhalten. Aufgrund der neuen Auswertung können wir je nach Wachenstandort die Probleme erkennen. Wir können nur mit dem Erhöhen der Fahrzeuganzahl und Mannschaft das Problem lösen.
Wir haben immer mehr Notfallsanitäter, aber noch nicht genug. Die Notfallsanitäterausbildung ist ein vollwertiger Beruf und wird von der Krankenkasse finanziert. Natürlich haben die Notfallsanitäter auch den Wunsch, leistungsgerecht die Notfallrettungseinsätze zu fahren und sehen sich nicht für Krankentransportfahrten. Hier sind wir im Gespräch mit allen Akteuren, dass es bei der Beauftragung berücksichtigt wird.
Leider tragen die meisten Wachen nicht das Prädikat „Wohlfühlwache“, nein ganz im Gegenteil, sie sind zu klein und Schlafplätze für die Nacht fehlen. Wir können unsere Retter nur halten, wenn der Arbeitsplatz angemessen ist. Deshalb wollen wir 4 neue Wachen in Stormarn bauen.
Wir sind wohl der Arbeitgeber von unseren Rettungswagenbesatzungen, aber die Krankenkasse finanziert die Einsätze und die Krankenkasse erwartet gemäß TVÖD 48 Wochenstunden. Die Wochenstunden sind aus einer Zeit, in der die Mannschaften immer wieder Unterbrechungen hatten. Nun starten die Fahrzeuge und fahren fast ununterbrochen ihre Einsätze. Die kurzen Unterbrechungen werden für die Dokumentation, Fahrzeugreinigung und Materialergänzungen gebraucht. Wir müssen wie in Hamburg die Arbeitszeit reduzieren.
Wir brauchen noch mehr Ausbildungsplätze für Notfallsanitäter und haben es über den Landkreistag an die Landesregierung und Krankenkassen gerichtet. Gleichzeitig brauchen wir Ausbildungswachen mit Übungsräume und Betreuungsräume für die Ausbildung.
Wir sollten auch an den Anforderungen arbeiten, wenn wegen eines Katheters ein Bewohner aus dem Pflegeheim ins Krankenhaus gefahren wird und danach zurück ins Pflegeheim, ist es sehr belastend für den Bewohner und bindet Rettungsressourcen. Damals haben die examinierten Pflegekräfte in den Pflegeheimen diese Arbeit durchgeführt.