Die SPD-Fraktion im Stormarner Kreistag hat sich auf ihrer letzten Sitzung einstimmig für den Aufbau einer Jugendberufsagentur ausgesprochen. Jugendberufsagenturen (JBA) sind örtliche Kooperationsprojekte, die Integrationschancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in die Arbeitswelt und Gesellschaft verbessern. Die SPD möchte mit der Jugendberufsagentur verbindlich allen Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 effiziente Unterstützungsmöglichkeiten für den Übergang von Schule zu Beruf anbieten. So soll sichergestellt werden, dass niemand nach Verlassen der Schule ohne ohne ein konkretes Anschlussangebot bleibt.
Im Jahr 2021 hatten über 2000 junge Menschen in Schleswig-Holstein die Schule ohne Abschluss verlassen. Die SPD wird nunmehr die genauen Zahlen für den Kreis Stormarn in Erfahrung bringen. Frank Schmalowsky, Vorsitzender der SPD-Fraktion erläutert das Ziel: „Kein Jugendlicher und keine Jugendliche soll auf seinem oder ihrem Weg verloren gehen.“
Auch die zunehmenden Schwierigkeiten für Stormarner Arbeitgeber, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, macht die Notwendigkeit einer Jugendberufsagentur deutlich. Jugendberufsagenturen arbeiten intensiv mit den Schulen vor Ort zusammen, die sie als gleichberechtigte Kooperationspartner verstehen. Ziel ist es, Ausbildungsaufnahmen zu fördern, Abbrüchen vorzubeugen und Auszubildende bis zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss zu begleiten. Dafür sind auch Verzahnungen mit Interessenverbänden wie der Kreishandwerkerschaft und den örtlichen Wirtschaftsförderungen notwendig und gewünscht. Franca Boege aus Ahrensburg weist darauf hin, dass „die Idee der Jugendberufsagentur sich mittlerweile in ganz Deutschland etabliert hat. Nun sollte auch der Kreis Stormarn diesen wichtigen Schritt im Interesse der Jugendlichen gehen“.
Jugendberufsagenturen sind keine rechtlich selbstständigen Institutionen und verfügen nicht über eigene Haushalte oder Personal. Die jeweiligen Träger sind für die einzelnen Fälle verantwortlich und tragen die Kosten.