In Bezug auf die Ausrufung der Alarmstufe erklÀrt Dr. Nina Scheer, Energie- und klimapolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion:
âDie Ausrufung der Alarmstufe kennzeichnet eine angespannte Lage. Von Seiten der Marktakteure gilt es weiter auf eine Entspannung der Lage hinzuwirken. Da aktuell erheblich reduzierte Lieferungen aus Russland durch Nord Stream 1 erfolgen und entsprechende Mengen anderweitig am Markt beschafft werden, ist auch mit weiteren Preisanstiegen zu rechnen.
Das Gebot der Stunde ist nun aber auch das Einsparen von Gas. Jedes Gas, das nicht verbraucht wird, muss nicht zu ĂŒberhitzten Weltmarktpreisen gekauft werden und hilft die Speicher fĂŒr den Winter zu fĂŒllen.
Wir mĂŒssen nun alle Hebel in Bewegung setzen, so viel wie möglich Gas einzusparen. Das gilt nicht nur fĂŒr die Industrie und die Gasverstromung, sondern auch fĂŒr die privaten Haushalte. Jede eingesparte Kilowattstunde (kWh) Gas hilft, die Speicher zu fĂŒllen sowie Preisanstiege durch GaseinkĂ€ufe zu vermeiden.
Mit einem Energiesparbonus, wie mit Prof. Jens SĂŒdekum erarbeitet, können wir Anreize schaffen, damit Endkunden im VerhĂ€ltnis zu ihren Einsparungen entlastet werden. Die Idee: Jede individuelle prozentuale Einsparung im Jahresverbrauch wird als verhĂ€ltnismĂ€Ăiger Nachlass in den Preisanstiegen ausgezahlt. Eine solche Entlastung wĂ€re gerecht und ein zielgenauer Anreiz: Er wĂŒrde nur die begĂŒnstigen, die wirklich Einspareffekte erzielen.
Die Situation zeigt zugleich: Wir mĂŒssen so schnell es geht auf Erneuerbare Energien umsteigen, um der fossilen Energiepreisfalle zu entkommen. Deswegen brauchen wir eine verstĂ€rkte Erneuerbare-Energien-Ausbauoffensive.â
Zum Energiesparmodell: https://www.nina-scheer.de/2022/06/21/mit-energiesparbonus-gaspreise-daempfen-und-verfuegbarkeit-sichern/