
Andreas Guhr, Mehmet Dalkılınç, Marion Meyer, Joachim Sauer, Frank Schmalowsky
âIm Lohnniveau ist Stormarn bundesweites Schlusslicht, in der Miethöhe aber ganz weit vorne!â Auf diese knappe Formel brachte der Kreisvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, DGB, Joachim Sauer, die aktuelle Entwicklung der LebensverhĂ€ltnisse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Stormarn.
Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Kreis war das zentrale Thema bei einem GesprĂ€ch des DGB- Kreisvorstands und des SPD-Kreisvorstands in Bad Oldesloe. Der DGB wĂŒnscht sich deutlich mehr AktivitĂ€ten des Kreises und der Kommunen bei der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum. Die SPD-Kreisvorsitzenden Marion Meyer und Mehmet Dalkılınç sahen das Problem gleichermaĂen. Frank Schmalowsky, Wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, verwies auf das vom Kreistag initiierte âBĂŒndnis fĂŒr bezahlbarem Wohnraumâ, an dem unter anderem Kommunen und die Sparkasse beteiligt sind. âDer Kreis selbst oder die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft WAS können aber keine Wohnungen bauen, dafĂŒr fehlen die FlĂ€chen und die Mittel,â betonte er. Allerdings habe der Kreis die Stelle eines FlĂ€chenmanagers geschaffen, der fĂŒr den Wohnungsbau bebaubare FlĂ€chen erkennen soll. Marion Meyer berichtete aus BarsbĂŒttel, dort seien die Immobilien-Kaufpreise teilweise um 40 % gestiegen. Mehmet Dalkılınç stellte das Bargteheider Handlungskonzept fĂŒr mehr Wohnungsbau vor.
FĂŒr den DGB ist es, so Andreas Guhr, DGB-Vize und auch Kreisvorsitzender des SoVD, schwer ertrĂ€glich, dass angesichts der Wohnungsnot bebaubare FlĂ€chen brach liegen oder sogar Wohnraum leer steht. Die DGB- Vertreter begrĂŒĂten, dass die SPD bei einem Gewinn der Landtagswahl die landeseigene Mietpreisbremse, die CDU, GrĂŒne und FDP abgeschafft haben, wieder einfĂŒhren will.
âAber viel hĂ€ngt letztlich von den Einkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kreis ab und wenn 1700 Menschen in Stormarn auf Sozialleistungen angewiesen sind, obwohl sie Arbeit haben, stimmt etwas nicht mit den BeschĂ€ftigungsverhĂ€ltnissen!â ,so Joachim Sauer, â wir brauchen ArbeitsplĂ€tze, die tarifgebunden, auskömmlich und sozialversichert sind, keine 450 âŹ-Jobs!â
DGB und SPD wollen ihren Meinungsaustausch kĂŒnftig regelmĂ€Ăig fĂŒhren. Dann sollen neben den Vorstandsmitgliedern auch die entsprechenden Fachpolitiker*innen der SPD-Kreistagsfraktion, der Landtagsfraktion oder der Bundestagsfraktion beteiligt werden.